+ Schöne Einleitung mit Zeitung „Kriegstrompete“
+ Beschreibungstexte zwar kurz aber passend stimmungsvoll
+ Recht humorvoll geschrieben
+ Karte von Daspota und einer Umgebungskarte liegen dem Abenteuer bei
+ Zeitlicher Fristablauf schön ausgearbeitet
+ Beschreibung der Prinzessin führt einen zum Schmunzeln
– Typische Bevormundung zu Beginn (Im letzten Abenteuer habt Ihr alles verloren)
– Wir sind der einzige Bewerber für den Auftrag ist etwas merkwürdig
– Klassisch entscheidet eine falsche Aktion über Leben und Tot und man stirbt.
– Unheimlich schwere Gegner / Kämpfe in diesem Einsteiger-Soloabenteuer
– Wenig Entscheidungen (Statt zu beobachten läuft der Held in die Arme der Wachen)
– Merkwürdig, dass man nach x-beliebigen Piraten sucht und diese finden will
– Lösungsfindung durch raten schaffbar, Tipps / Infos führen nicht wirklich zur Lösung bei
– Leider nur ein richtiger Lösungsweg, Rest führt meist zum direkten Tot
Bei älteren Abenteuern muss man immer zwei Dinge berücksichtigen beim Spielen und Remüsieren: Die Beschreibung war 1989 noch nicht bei weitem so ausgiebig wie heute und man muss die Retro-Brille putzen und sich nicht von nostalgischen Dingen ablenken lassen. Erst dann kann man auch einen Test zu Liebliche Prinzessin Yasmina schreiben.
Inhalt und Stil: Die nostrische Prinzessin wurde entführt und unsere Aufgabe ist es, sie wieder zurück nach Nostria zu bringen. Eine dicke Belohnung soll uns dazu animieren und so brechen wir auf gen Norden, denn dorthin soll sie entführt worden sein. Thorwaler, die zu dieser Zeit noch umherfahrende Piraten-Barbaren waren, sollen dafür verantwortlich sein und man munkelt, dass die Prinzessin in Daspota einquartiert wurde. Also brechen wir dorthin auf.
Die Beschreibung des Piratennestes ist schön und auch die beiligende Karte erleichtert die Orientierung vor Ort. Auch die Beschreibung der NSCs wirken ausgereift und sorgen für die passende Stimmung (har har). Es gilt für uns Informationen zu besorgen, uns daraus ein Bild zu machen und eine Lösung des Rätsels zu finden. Allerdings haben wir nur wenige Tage Zeit, denn wir wurden Pirat und laufen in sechs Tagen aus. Oh Backe, wie konnte das nur passieren?
Ergebnis: Der Anfang ist schön beschrieben. In der „Nostrischen Kriegstrompete“ steht ein Aufruf, dem wir folgen. Das wirkt passend und schön in die Geschichte eingewoben. Allerdings zeigt sich schnell der Nachteil älterer Solo-Abenteuer: Wir sollen all unser Hab und Gut verloren haben. Das haben sich die Autoren Gerd Böder und Andreas Michaelis zwar gut ausgedacht, sorgt aber für Frust beim Spieler. Aber tun wir mal so, als wäre es so und gehen wir ins Abenteuer, dass einen leider allzu oft in den Tod schickt. Auch hier kommt schnell wieder Frust und lustloses Durchblättern der nächsten Seiten auf. Toll hingegen sind die Informationsbeschaffungen, die man nach und nach erhält und sich darauf ein Bild ergeben soll. Gute Idee, doch das Bild ist nicht logisch und so läuft man allzu oft ins Leere und nimmt dann die letztmögliche Option als Chance war, die dann tatsächlich die Lösung ist, aber überhaupt nicht zu den vorher erhaltenen Infos passt. Schade, hier hätte man sich viel Spielzeit sparen und direkt raten können. Das Ergebnis wäre das gleiche gewesen.
Fazit: Ein schön beschriebenes Piratensetting, das leider allzu oft zu Frust führt und die Lösung wenig logisch erscheint. Dieser DSA-Klassiker ist daher meiner Meinung nach eher Durchschnitt.
Spieldauer: Ca. 4 bis 5 Stunden.