Die Ränke des Raben – DSA-Roman R13

Die Ränke des Raben

Die Ränke des Raben DSA Roman R13
Krzysztof Wlodkowski © Heyne / Alle Rechte vorbehalten
Zeitangabe Aventurien: Während Abu Dhelrumuns Herrschaft und Khômkrieg (Zwischen 1008 und 1010 BF)
Seitenzahl:
380 Seiten
Autor: Bernhard Hennen
Cover: Krzysztof Wlodkowski
Illustration: Ralf Hlawatsch
Region: Fasar, Unau, Cichanebi, Khôm, Al’Anfa
Erschienen: März 1996
Bei: Heyne
Buchnummer: R13
Erhältlich bei: Ulisses

Inhalt „Die Ränke des Raben“

Am zweiten Tag seiner Erzählung berichtet der Greis Mahmud von den Ränken des Hohenpriesters von Al’Anfa, der das Land mit einem grausamen Krieg überzieht. Obwohl das Schicksal die Salzgängerin Neraida, den Wüstensohn Omar und die Tänzerin Melikae getrennte Wege gehen lässt, verirren sich alle drei im tödlichen Ränkespiel des Al’Anfaner Raben.
— Klappentext des Werkes; zur Weiterverwendung siehe Ulisses-Disclaimer

Zusatzinformationen:
Vorsicht beim Lesen (SPOILER): Wer diesen Roman liest, bekommt Informationen zur Phileasson-Kampagne. Also nur für Spielleiter der Kampagne als Lektüre geeignet.

Dieses Buch stellt den zweiten Band der Serie „Drei Nächte in Fasar“ dar.

Bewertung der Redaktion

  • Bewertung
4

Fazit

+ Erneut eine schön erzählte Geschichte in einer Geschichte
+ Stimmungsvolle Szenenbeschreibungen
+ Charaktere sind individuell ausgearbeitet
+ Machteinfluss Tar Honaks und Al’Anfa gut ausgearbeitet
+ Geschehnisse des Khomkrieges gut beschrieben
+ Stimmungsvolle Gedankengänge bei den Hauptcharakteren
+ Schönes würdevolles Ende für seinen Freund Gwenselah

– Charaktere können noch tiefer ausgearbeitet sein
– Ziel am Ende wirkt etwas frustrierend für den Leser
– Stellenweise etwas in die Länge gezogen
– Etwas zu viel Drama und Negativität. Weniger ist mehr.
– Beziehungen der Charaktere untereinander ändern sich an einem Punkt zu rasant
– Zeitsprünge an Stellen, wo ich mir mehr Interaktion gewünscht hätte

Inhalt:

Der Roman beginnt damit, dass der Geschichtenerzähler Mahmud erneut auf dem Teppichmarkt von Fasar erscheint und dort natürlich den Bewohnern und den vielen Kindern seine Geschichte von dem ehemaligen Sklaven Omar und die Suche nach seiner geliebten Sharisad Melikae zum Besten gibt. Doch diesmal tritt er nicht alleine auf, sondern in Begleitung seiner neuen Bekannten Almandina, einer verkrüppelten Bettlerin, in der Mahmud mehr sieht, als so manch anderer.

Der ehemalige Sklave Omar wird allein in der Wüste zurück gelassen und trifft dort auf eine unbekannte Person, die sich als Gwenselah vorstellt und vermummt mit einem Schleier sein Gesicht schützt, sowie seine wahre Identität. Omar, der in erster Linie seine Geliebte Melikae im Kopf hat, begibt sich auf die Suche nach ihr und muss dadurch so manches Abenteuer bestehen, denn der Weg zu ihr ist gespickt von Dornen, die es zu überwältigen gilt. In diesen stürmischen Zeiten des Khôm-Krieges, in der der alanfanische Patriach Tar Honak versucht, die Novadis und andere Rastullahglaubige zu bekämpfen, droht die Gefahr zu jeder Zeit und überall.

Dies spürt auch die Siedlung am Karawanenweg Madrash, die durch die Al’Anfaner 1008 BF eingenommen wird und etliche Bewohner getötet werden. Unter anderem gilt dies auch für die bekannte Person Neraida, die Salzgängerin und ehemalige Zofe von Melikae, die vom Stamm um Mawdli Nebahath ibn Raud ai Shebah als Neraid al Barad zum männlichen Krieger ernannt wird, damit die stolzen Krieger nicht mit einer Frau weiterkämpfen müssen. Die Beerdigung der Salzgängerin fand am Chinanebi statt. Die übrigen Bewohner Madrashs werden als Sklave nach Al’Anfa verschleppt, um sie dort unter anderem auch in der Arena einzusetzen, um den Zuschauern vor Ort die Schlacht um Unau nachzustellen. Wie könnte es damit besser laufen, als mit Originaldarstellern? So zumindest empfindet es Tar Honak und die Betreiber der Arena von Al’Anfa.

Die Tänzerin Melikae hatte in Unau nach der Eroberung durch die Al’Anfaner ein Haus, in der immer wieder Offiziere einzogen und kurz darauf nach und nach verstarben. Allerdings geriet ihr Ruf in Mitleidenschaft und sie wurde offiziell als ehrlos ernannt. In Trauer darüber und das ihr Geliebter Omar für totgeglaubt wurde, fasste sie den Plan sich an Tar Honak zu rächen. Sie versuchte einen Mordanschlag auf ihn, der dazu führte, dass Tar Honak sie in der Arena von Al’Anfa im Kampf gegen drei Löwen sehen möchtem, damit sie ein Ende findet.

Doch es geschieht natürlich anders und Melikae gelingt es, die Löwen zu besänftigen und Omar mit seinem Freund Gwenselah versuchen während dessen, sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Letzendlich gelingt es, doch die Flucht aus Al’Anfa führt das verliebte Paar aufs offene Meer hinaus, sodass sie am Ende auf einer namentlich nicht benannten Insel stranden. Dort um Boot bleibt Omar zurück, während Melikae um Hilfe sucht, da Omar an Wundbrand erkrankt ist und droht zu sterben. Ein erneuter Abschied droht, denn Melikae gerät in die Fänge von Abu Dschenna, der Melikae bereits einmal versucht hat, zu ihrem Vater zurück zu bringen.

Fazit: 

Auch dieses mal schafft es Bernhard Hennen mit Die Ränke des Raben eine Geschichte in einer Geschichte zu verfassen und mich ins Land von 1001 Nacht zu entführen. Glücklicherweise immer nur vorübergehend und nicht so brutal, wie es Neraida, Omar oder Melikae erleben. Ich empfinde den zweiten Teil der Trilogie Drei Nächte in Fasar sogar noch besser ausgearbeitet als der erste Teil Der Tanz der Rose, da mit dort die Charaktere etwas weniger ausgearbeitet erschienen.

Allerdings überzeugen mich einige Charaktere auch in diesem Teil nicht wirklich und wirken stellenweise austauschbar, was natürlich für charakterlich wichtige Inhalte nachteilig ist, da so die Stimmung nicht gut transportiert wird. Die Stimmungswechsel bei den Hauptcharakteren wirken teilweise zu abrupt und nicht gänzlich nachvollziehbar. Gut bei der Stimmungs jedenfalls ist die permanent drohende Gefahr des Khôm-Krieges durch die Al’Anfaner und Tar Honak wird gut in Szene gestellt.

Der Ablauf der Reise und die unterschiedlichen Szenen gefallen mir recht gut, wobei ich mir eine bessere Beschreibung der Örtlichkeiten zur leichteren Unterscheidung gewünscht hätte. Auch gefällt mir das Ende des neuen Freundes Gwenselah ziemlich gut und hinterlässt eine Spur von Mythischem, was perfekt in das Setting und der Situation mit den Verfolgern am Strand passt.

Die Ränke des Raben ist für mich nach Der Tanz der Rose eine gute und besser lesbare Fortsetzung der Trilogie-Reihe Drei Nächste in Fasar, hat aber ebenfalls einige kleine Schwächen, die eine Top-Bewertung nicht möglich machen. Die Erzählweise aus Sicht der Novadis ist mir beispielsweise etwas zu einseitig, wenn aber auch nachvollziehbar durch den Geschichtenerzähle Mahmud, der ja ein Novadi ist.

Trotz der kleineren Mankos kann ich Die Ränke des Raben weiterempfehlen.

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