Im Farindelwald
Seitenzahl: 268 Seiten
Autor: Ina Kramer
Cover: Krzysztof Wlodkowski
Illustration: Ralf Hlawatsch
Region: Cres, Abilacht, Seshwick, Glydwick, Farindelwald, Salza
Erschienen: 1996
Bei: Heyne
Buchnummer: R16
Erhältlich bei: Ulisses
Inhalt „Im Farindelwald“
Werwesen aller Art, böse Feen und tückische Geister hausen im Farindelwald, und namenlose Gefahren warten auf den Wanderer, der sich verirrt.
Anselm Peckert, ein besonnener Medicus, der zu seinen Verwandten nach Salza reist, zieht es trotz aller Warnungen in den Wald, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.
Auch Sylphinja, eine junge Hexe, verschlägt es in den Farindelwald. Schicksalhafte Begegnungen erwarten die beiden …
— Klappentext des Werkes; zur Weiterverwendung siehe Ulisses-Disclaimer
Zusatzinformationen:
Das Buch stellt den ersten Band der Serie „Die Reise nach Salza“ dar.
Bewertung der Redaktion
- Bewertung
Fazit
„Im Farindelwald“ von Ina Kramer ist eine Geschichte, mit zwei Hauptfiguren: Anselm Peckert, einem besonnenen Medicus, und Sylphinja, einer jungen Hexe. Beide werden auf unterschiedliche Weise in die mysteriösen Tiefen des Farindelwaldes gezogen, einem Ort, der für seine gefährlichen Kreaturen und unerklärlichen Phänomene bekannt ist. Ihre Wege kreuzen sich, und gemeinsam müssen sie sich den Herausforderungen des Waldes stellen.
Charakterbeschreibung
- Anselm Peckert: Ein erfahrener Medicus, der nach dem Tod seines Vaters auf Reisen geht. Seine rationale und wissenschaftliche Herangehensweise wird auf die Probe gestellt, als er mit den übernatürlichen Ereignissen im Farindelwald konfrontiert wird.
- Sylphinja: Eine junge Hexe, die ihre magischen Fähigkeiten noch entdeckt und verfeinert. Sie ist neugierig, mutig und hat eine tiefe Verbindung zur Natur. Ihre Reise in den Farindelwald ist sowohl eine äußere als auch eine innere Suche nach Selbstverständnis und Akzeptanz.
Nacherzählung des Inhalts
Nach dem Tod seines Vaters beschließt Anselm Peckert, seine Heimatstadt zu verlassen und die Welt zu erkunden. Seine Reise führt ihn nach Abilacht, wo er Zeuge einer Hexenverbrennung wird. Dieses Ereignis erschüttert ihn zutiefst und weckt sein Interesse an den Geschichten über den nahegelegenen Farindelwald, der als Heimat von Werwesen, bösen Feen und tückischen Geistern gilt.
Gleichzeitig wird Sylphinja, die Tochter der hingerichteten Hexe, von Visionen und einer inneren Stimme in den Farindelwald gerufen. Sie hofft, dort Antworten auf ihre Fragen und vielleicht sogar Hinweise auf ihre Herkunft zu finden.
Im Wald begegnen sich Anselm und Sylphinja zufällig. Obwohl sie zunächst misstrauisch gegenüber dem jeweils anderen sind, erkennen sie schnell, dass sie gemeinsam bessere Chancen haben, die Gefahren des Waldes zu überstehen. Sie stoßen auf verschiedene mystische Wesen und müssen Rätsel lösen, die sowohl ihren Verstand als auch ihren Mut fordern.
Ein zentrales Element ihrer Reise ist ein unheimlicher Weiher, der eine seltsame Anziehungskraft auf beide ausübt. Der Weiher scheint ein eigenes Bewusstsein zu haben und kommuniziert auf eine Weise, die weder Anselm noch Sylphinja vollständig verstehen. Trotz der Gefahr fühlen sie sich gezwungen, das Geheimnis des Weihers zu ergründen.
Während ihrer gemeinsamen Reise lernen Anselm und Sylphinja nicht nur den Wald und seine Bewohner besser kennen, sondern auch sich selbst. Sie stellen ihre bisherigen Überzeugungen in Frage und entwickeln eine tiefe Freundschaft, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis basiert.
Szenendarstellung
Eine besonders eindrucksvolle Szene ist die erste Begegnung der beiden Protagonisten. Anselm, der sich im dichten Wald verirrt hat, trifft auf Sylphinja, die auf ihrem Besen durch die Bäume fliegt. Die Beschreibung dieser Begegnung ist atmosphärisch dicht und vermittelt die Mystik des Farindelwaldes. Anselms anfängliches Misstrauen gegenüber der jungen Hexe weicht schnell einer vorsichtigen Neugier, als er erkennt, dass sie ihm helfen kann, den Weg aus dem Wald zu finden.
Eine weitere bemerkenswerte Szene ist ihre gemeinsame Konfrontation mit einem Rudel Werwölfe. Anselms medizinisches Wissen und Sylphinjas magische Fähigkeiten ergänzen sich perfekt, um die Bedrohung abzuwehren. Diese Szene zeigt nicht nur die Gefahren des Waldes, sondern auch das wachsende Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Charakteren.
Fazit
„Im Farindelwald“ ist ein atmosphärisch dichter Roman, der die Leser in die mystische Welt des Schwarzen Auges entführt. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist nachvollziehbar und fesselnd. Die Beschreibungen des Waldes und seiner Bewohner sind lebendig und tragen zur immersiven Atmosphäre bei.
Allerdings weist der Roman einige Längen auf, insbesondere in den Passagen, die sich mit den inneren Monologen der Protagonisten beschäftigen. Einige Leser könnten diese Abschnitte als zu ausführlich empfinden und sich mehr Handlung wünschen. Zudem bleiben einige Handlungsstränge am Ende des Buches offen, was natürlich auch an dem zweiten Teil, der Fortsetzung liegt, aber auch zu einem unbefriedigenden Gefühl führt.
Insgesamt ist „Im Farindelwald“ dennoch ein lesenswerter Roman für Fans von Hexen und des Schwarzen Auges, der jedoch an einigen Stellen straffer erzählt sein könnte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.
Bildquellen
- Im Farindelwald DSA Roman R16: Krzysztof Wlodkowski © Alle Rechte vorbehalten. ©Heyne Alle Rechte vorbehalten.